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Christine Schwarz-Fuchs, Präsidentin BPW Vorarlberg und Thomas Pichler, Geschäftsführer der Firma Doppelmayr begrüßten uns herzlich.

Ursula Hillbrand, Vizepräsidentin BPW Vorarlberg, erläuterte den Ablauf und sorgte für einen interaktiven Beginn des Clubabends.

Wir genossen einen grandiosen Abend: Julia Schwärzler, Lisa Pribal, Aurelia Kohler, sowie Johanna Hirschbühl, aus der Führung des Marketing-, Finanz- , Technik- und Eventbereiches haben uns mit Spannung, Begeisterung und viel Wissen die Firma Doppelmayr nähergebracht. Zusätzlich bekamen wir einen Einblick in die Produktion und wurden danach mit einem Catering verwöhnt.

Die Präsentation war gegliedert in Geschichte, Anwendungen, technische Erläuterungen, Innovationen, Nachhaltigkeit und Zukunft.

  • Die Gründung erfolgte 1893 durch Konrad Doppelmayr, er hatte eine Schmiede von seinem Lehrherrn übernommen. Die Fa. Doppelmayr ist heute in der 4. Generation.
  • 1928 ist die erste Seilbahn von Karl Garaventa entwickelt worden.
  • 1953 ging der erste Schlepplift am Arlberg in Betrieb, und wurde dann in Kanada als 1. Schlepplift in Übersee gebaut.
  • 1964 gab es die erste eidgenössische Seilbahn und 1972 die erste Kuppel – Gondelbahn.
  • Seit 1972 ist das Kuppelbahnsystem das Kernprodukt der Fa. Doppelmayr.
  • 1976 wurde die erste Kuppelbare Sesselbahn gebaut. Dies ermöglichte später den „Cableliner“ in Las Vegas, der verschiedene Hotels verband.
  • 2002 kam es zur Fusion mit der Schweizer Firma Garaventa.
  • Seit 2010 gibt es die kindersichere Sesselbahn mit dem automatischen Schließsystem.
  • 2014 wurde das erste urbane Seilbahnnetz in La Paz – Bolivien gebaut.

Seit 2015 gibt es immer wieder neue Entwicklungen in neue Techniken und kreative Lösungen für Seilbahnen und Gondeln.

Anwendungsmöglichkeiten:

  • Materialtransport: z.B. in entlegene Gebiete am Berg im Tourismus oder auch als Unterstützung, kostengünstigere und schnellere Transport von Materialabbau von Bergen z.B. in Steinbrüchen.
  • Point of Interest: z.B. auf die Zugspitze oder in Vietnam die „Ha Long Queen Cable Car“ für 230 Personen – so konstruiert, dass alle Personen in der Gondel einen Platz am Fenster für den Blick über das Wasser und die schöne Landschaft haben. Interessant waren auch die Wünsche des Kunden für die Höhe der Stütze mit 188,88 Meter da die 8 im asiatischen Raum ein gutes Zeichen wegen der Unendlichkeit darstellt.

Besondere Wünsche, die hohes technisches Know-how und Kreativität erfordert, sind unter anderem:

  • „Skyway“ in Monte Bianco Italien mit dem 360° Panoramablick, die sich vom Start bis zum Ziel einmal um sich selbst dreht.
  • Die „Cabriobahn“ auf das Stanserhorn in der Schweiz, bei der die Gäste über eine Wendeltreppe auf das Dach der Gondel gelangen und somit wie auf einer Terrasse auf den Berg fahren. Das war eine besondere technische Herausforderung, weil die Aufhängung der Gondel vom Dach auf die Seiten verlegt werden musste.
  • Und der „Hogwarts Express“, der im Inneren wie eine Filmkulisse von Harry Potter nachgebaut wurde.

Ein großes Thema ist die urbane Beförderung:

In La Paz oder in Mexico City haben die Menschen jetzt viel mehr Möglichkeiten rechtzeitig einer Arbeit nachzugehen und auch abends wieder heimzufahren. Das war vorher nicht möglich und erhöht die Lebensqualität. Es wurden sogar zwei Städte miteinander verbunden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verlegung des Verkehrs von der Straße und somit weniger Stress, viel mehr Arbeits- und Freizeit Möglichkeiten und bessere Luft. Laut Firma Doppelmayr sind die Kosten eines Cable-Busses 1/10 zu denen einer U-Bahn und 1/3 zu einer Straßenbahn. In den nächsten Jahren wird eine ähnliche Bahn in Paris entstehen, und es bleibt zu hoffen, dass es mehr Nachahmer in Europa gibt. Die Firma Doppelmayr wären jedenfalls bereit!

Besondere technische Entwicklungen die gelungen sind:

  • Eine Anlage im Montafon – Valisera Bahn, die durch die AURO Technologie fast ausschließlich ohne Menschen bedient wird.
  • Die „Big Sky“ in den USA, wobei der Einstieg am Sessellift automatisch in der Höhe der Körpergröße eingestellt wird.
  • Neue Sessellifte, die es ermöglichen das Personen ihr Fahrrad mit einer eigenen Hängevorrichtung mit auf den Lift nehmen können oder als Schlepplift am Rad sich hochziehen lassen.

Noch ein paar Fakten:

  • Doppelmayr ist multinational, es sind mehrere Firmen in der Doppelmayr Gruppe. Die Geschäftsleitung besteht aus vier Herren.
  • Doppelmayr arbeitet in 96 Ländern hat bis jetzt 15.400 Seilbahnanlagen gebaut und beschäftigt weltweit 3154 Mitarbeitern, davon in Österreich 1481. Der letzte Jahresumsatz betrug € 886 Millionen.
  • Die Wartung findet bei allen Anlagen entweder mit einem Technikerteam von der Fa. Doppelmayer oder auf Wunsch des Kunden mit Firmen vor Ort statt. Viele Betreiber von Sesselliften sind auch selbst zuständig und werden geschult.

Noch bemerkenswert: Die neuesten Seilbahnen halten bis zu einer Luftgeschwindigkeit von 110 Km/h statt. Die sicherheitsrelevanten Teile für die Anlagen werden in Österreich gebaut.

Die Zukunft ist im Sinne von Klimaschutz den Energieverbrauch durch technische Erneuerungen zu verringern, die Digitalisierung, und im Sinne von Umwelt den Ausbau der urbanen Cableanlagen.

Unterhaltsam war, dass eine Vietnamesin Teil unserer Gruppe war, und aus dem Ort in der Nähe stammte, wo Doppelmayr kürzlich eine Bahn gebaut hatte.

Nach einer interessanten Führung durch die Produktion, wo einige Aufgaben von Robotern übernommen wurden, gab es einen interessanten Austausch bei Getränken und Brötchen. Christine Schwarz-Fuchs begrüßte unser neuestes BPW Mitglied Michaela Wüstner.

Zum Abschluss wurde der kommende Clubabend und Firmenbesuch bei der Firma Kugelfink am 24.10. angekündigt.

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