… dann wüssten wir vielleicht, wie lange es noch braucht, bis Gleichstellung in Österreich mehr als ein Schlagwort ist.

Vor einiger Zeit bekam BPW Austria eine Einladung zum Dialog mit der Frauenministerin Susanne Raab.

Hätten wir eine KRISTALLKUGEL gehabt …

…, wäre schon damals sichtbar geworden, dass aus dem Dialog (1.) nichts wird, denn die Frauenministerin ließ sich kurzfristig (2.) entschuldigen.

Die eingeladenen Teilnehmer:innen kamen aus verschiedenen NG-Organisationen,  Arbeiterkammer, Gewerkschaften, Initiativen … Die Teilnehmerinnen lauschten den drei Impulsvorträge zu verschiedenen Themen der Diskriminierung und nützten die Möglichkeit zum Austausch.

Unsere Präsidentin Cornelia Pessenlehner sprach über Equal Pay, die Lohnschere zwischen Männern und Frauen und auch, wie sich Diskriminierung beim Geld wie in roter Faden durch Frauenleben zieht. Denn schon Söhne bekommen 20 % mehr Taschengeld als Töchter. Der Pension Gap ist dann das große Finale, wo die Lücke wohl am größten klafft und vielen Frauen Altersarmut “beschert”.

Es war auch ein Vertreter der WK beim Dialog (1.) dabei, Emanuel Ludwig sprach über den Ruf der Unternehmer, der viel schlechter wäre, als die Unternehmen selbst. Er war mutig, in dieser gut informierten Runde Diskriminierung abzusprechen. Sein steter Versuch, das Problem klein zu reden, missglückte jedoch, nicht zuletzt durch die fundierten Beispiele der Gleichbehandlungskommission. Eva Matt (Vorsitzende des Senat I) zeigte anhand von Beispielen auf, wie Diskriminierung in der Praxis überhaupt “auffliegt”. Es ist tatsächlich noch der Lohnzettel, der im Kopierer vergessen wurde oder ein unbedachtes amikales Wort zwischen Kolleg:innen, die Fälle ins Rollen bringt.

Auch hier gibt es keine KRISTALLKUGEL, …

…, die einer unterbezahlten Mitarbeiterin ihren Rückstand aufzeigen würde.

Fazit

Jede einzelne der Frauen im Raum – auch Jennifer Resch (Sektion für Frauenangelegenheiten und Gleichstellung, Bundeskanzleramt), die Susanne Raab vertrat, wussten ob der Probleme Bescheid. Antworten auf die stets wiederkehrenden Fragen, wie

  • Wann ist Equal Pay erreicht?
  • Warum werden “Frauenberufe” (3.) schlechter bezahlt als “Männerberufe”?
  • Warum werden Frauen in die MINT-Berufe gedrängt? Nur um mehr zu verdienen?
  • Wann gibt es genügend Betreuungsplätze, damit Eltern ganztags arbeiten gehen können?
  • Wie können Frauen die gläserne Decke durchstoßen, damit auch zukünftig mehr Barbaras und Aishas in leitende Positionen kommen?
  • Warum kann Elternzeit nicht geteilt werden, damit das gebärfähige Alter für Frauen und Männer gleich bewertet wird?
  • Wieso ist Entgelttransparenz nur für Betriebe über 150 Mitarbeiter obligatorisch?
  • u.a.m.

wurden nicht gefunden.

Wir alle brauchen keine KRISTALLKUGEL …

…, um zur Erkenntnis zu gelangen. ES IST VIEL ZU TUN. ES WÄRE VIEL ZU TUN, Frau Ministerin.

Hier könnt ihr euch das Handout herunterladen:


  1. Dialog: Ein Dialog ist ein Gespräch zwischen mindestens zwei Personen, das schriftlich oder mündlich stattfinden kann. Ausschlaggebend für einen Dialog ist, dass nicht nur eine Person, sondern mehrere sprechen.
  2. kurzfristig = direkt vor Ort und nicht im Vorhinein
  3. Frauenberufe: hier sind Berufe zu verstehen, bei denen der Frauenanteil hoch ist. In diesen Branchen ist das Lohnniveau niedriger, wie bei körpernahen Dienstleistungen, im Handel, in der Pflege…