
BPW Vorarlberg bei den Bregenzer Festspielen
14.05.2025 @ 18:00
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© Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
Von der Chefin höchstpersönlich wurden wir am 14. Mai bei den Bregenzer Festspielen empfangen und auf die Seebühne begleitet. Neben einer internationalen Karriere als Sängerin war die Finnin Lilli Paasikivi zehn Jahre die künstlerische Leiterin der Nationaloper in Helsinki. Bevor unsere Präsidentin Ursula Hillbrand die sympathische Intendantin für uns interviewte, wurden wir von Ausstattungsleiterin Susanna Boehm in die Geheimnisse der Bühne eingeführt.
Die weltgrößte kulturelle Kulisse dieser Art kombiniert Natur, Kunst und technischen Aufwand jedes Jahr wieder in einzigartige Inszenierungen. Der Bodensee ist Teil der Bühne, auf die wir nach der Einführung Boehms geführt wurden. Die Seebühne, auf der man gar nicht so einfach Halt findet, ist berühmt für ihre überdimensionalen Bühnengestaltungen und die aufwendig technische Elemente. Boehm gab uns und unseren zahlreichen Schweizer Clubschwestern einen Einblick in die außergewöhnliche Akustik der Bühne. Die Bühnenbildnerin ließ uns die verdeckten Lautsprecher suchen, die auch bei großen Inszenierungen Musik und Gesang mit einzigartiger Klangqualität möglich machen. Sehr beeindruckend war für uns auch die detailgetreue Nachahmung einer Winterlandschaft, die handwerklich eine Herausforderung darstellte.
Im Haus stellte sich dann die Intendantin unserer Runde kurz selbst vor. Die 1965 geborene Finnin hat den „Freischütz“ noch von der Vorgängerin übernommen, wählte aber für das Haus die Oper “Oedipe” des rumänischen Komponisten George Enescu. Diese sei ein echtes Meisterwerk, freute sich Paasikivi sichtlich auf die Produktion. Auch künftig sollen als Oper im Festspielhaus selten gespielte Werke aus dem 20. Jahrhundert zu erleben sein.
Die Kulturmanagerin, für die Frau Sein in ihrer Karriere nie eine Beeinträchtigung darstellte, beschreibt ihren Anfang in Bregenz als sehr gut. Die weniger flachen Hierarchien seien für sie als Finnin zu Beginn gewöhnungsbedürftig gewesen. Eine erwartete „Revolution“ gegen ihr Programm habe nicht stattgefunden, meinte die sympathische Endfünfzigerin lachend. Das Ländle und Österreich erlebe sie künstlerisch als äußerst inspirierend. Sie liebe ihren neuen Arbeitsplatz und die Möglichkeiten, die er biete.
Ihre Handschrift sei etwa bei der Auswahl der Musiktheaterproduktionen für die Werkstattbühne deutlich zu erkennen. Landsmann Tero Saarinen choreographiert “Borrowed Light” als Verschmelzung von Bewegung, Musik und Licht. Das Opernstudio wird beibehalten und auch die Orchesterkonzerte bleiben, ansonsten werde ein bisschen experimentiert.
Besonders freut sich die Intendantin auf die Veranstaltung “Tango am See”.
Vom Publikum wünsche sie sich Offenheit und Neugier auf Neues. Sie wolle mit ihrem Programm bewegen, provozieren, inspirieren und natürlich unterhalten.
Wir waren bestens unterhalten! Ein riesengroßes Dankeschön für den außergewöhnlichen Clubabend geht an Lilli Paasikivi, Susanna Boehm und ihr Team.
Fotos: BPW Vorarlberg






