
BPW Vorarlberg besucht Abtei Mariastern-Gwiggen
21.11.2025 @ 18:00
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Ora et labora
Vom Beten und Arbeiten im Spirituellen
Sie ist bescheiden, spricht bedacht von Aufgaben und Zielen und ist demokratisch gewählte Chefin. Äbtissin Maria Stella steht dem Kloster Maria Stern Gwiggen seit September vor und hat uns BPW-Damen für unseren letzten Clubabend des Jahres die Pforte geöffnet.
Ein ungewöhnlicher Clubabend mit spirituellem Mehrwert. Warum wir ein Kloster besuchen? Die Antwort ist einfach, auch Kloster sind Unternehmen und wie viele Unternehmen gibt es im Ländle, die Frauengeführt sind und nur aus weiblichen Mitgliedern bestehen? Wenig.
Der erste Schnee fällt, es ist klirrend kalt an diesem November Abend und Weihnachten klopft beim Betreten der Klosterkirche zaghaft an. Die Schwestern singen von der Empore. Die Vesper fühlt sich nach Meditation an und lässt uns zur Ruhe kommen, bevor wir durchs Haus geführt werden.
15 Schwestern leben und arbeiten hier am Waldrand mitten in der Natur. Idyllisch ist es vor allem im Sommer, wenn der Klostergarten so grün ist wie der Kräuterlikör, der im hauseigenen Laden verkauft wird. Es könnten mehr Schwestern sein, merkt die ehrwürdige Mutter wehmütig an, aber es bestehe Hoffnung, denn eine junge Frau entscheide in den nächsten Tagen, ob sie Mitschwester werde. Das würde helfen.
Heute im 21. Jahrhundert gilt das Ordensmotto mehr als in der Geschichte der Gemeinschaft. Durch ihrer Hände Arbeit erwirtschaften die Schwestern ihr einfaches Leben. Mehr als ihr manchmal lieb ist, hat die Äbtissin aber auch mit wirtschaftlichen und rechtlichen Belangen zu tun. Aber der eigentliche Chef, Gott, weise den Weg.
Nach der Führung kommen wir durchgefroren im Gemeinschaftsraum an. Eine Kerze wird angezündet und was die Schwestern aus ihrem Leben erzählen, ist nicht viel anders als wir es in unseren Familien und Jobs erleben. Wir empfinden Verbundenheit. Allerdings spüren wir auch den Mehrwert, die Stille und die Tiefe, die mitschwingt in jeder Antwort. Etwas, was uns in unserem zum Teil hektischen Alltag abhandengekommen ist. Man sinniert darüber, hier einmal Gast zu sein, denn mit den Schwestern kann gemalt, geschwiegen oder gefastet werden. Das Programm ist vielfältig.
Zum Abschluss stellt unsere Präsidentin, Ursula Hillbrand, eine Frage mit Perspektive. Was ist es, was man uns auf den Weg mitgeben möchte?
Wieder eine einfache Antwort, die berührt. Äbtissin Maria Stella wünscht uns, dass das Feuer ihrer Gemeinschaft uns an kalten Tagen wärmt.





















